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Feinstaubbelastung schädigt Herz und Gehirn

US-Forscher haben in umfangreiche Untersuchung über Jahre hinweg einen Zusammenhang von Feinstaubbelastung in der Luft und dem Herzinfarkt- und Gehirnschlagrisiko nachgewiesen. Autoabgase sind u. a. maßgeblich an der Feinstaubbelastung der Luft beteiligt. Es fiel auf, dass an Tagen mit hoher Smogbelastung ein sprunghafter Anstieg von Infarktfällen in den Krankenhäusern zu verzeichnen war. Besonders Feinstaubpartikel mit einer Größe von unter 10 Mikrometer gelangen in die kleinen Verästelungen der Lunge und wahrscheinlich auch in die Blutbahn. Feinstaub dieser Größenordnung kann nur teilweise von den Schleimhäuten der Nase und des Rachens abgehalten werden.

Bei Testpersonen mit hoher Feinstaubbelastung war das Infarktrisiko doppelt so hoch wie bei Personen aus Gebieten mit sauberer Luft. Gegenübergestellt wurden Belastungen mit je 28 Mikrogramm zu je 3 Mikrogramm pro Kubikmeter. Feinstaubbelastung führt zu leichterer Blutgerinnung und damit zu Gefäßverschlüssen. Körperliche Belastung steigert dann noch die Mangeldurchblutung des Herzmuskels aufgrund der Verengung der Herzkranzarterien. Besonders ausgeprägt war die Situation, wenn Feinstaub aus Dieselabgasen eingeamtet wurde, weil hier die spezielle Bildung eines Proteins gegen die verstärkte Bildung von Blutgerinnseln herabgesetzt wurde.

Beschrieben im "New England Journal of Medicine, Band 357, S.1075

Zusatzinformationen
Der für 2015 geplante EU-Grenzwert soll bei einem Jahresmittel von 25µg/m3 liegen.

Grenzwerte: In deutschen Städten gilt ein PM10-Grenzwert von 50 µg / m3, der an 35 Tagen im Jahr nicht überschritten werden darf. An vielbefahrenen Straßen in deutschen Innenstädten werden gelegentlich Werte über 100 µg/m3 erreicht. Der Jahresmittelwert für PM10-Staub darf nicht über 40 µg / m3 liegen, nach Empfehlungen der WHO sollte er jedoch 20 µg / m3 nicht überschreiten.

Nach den neuen Air Quality Guidelines der WHO sollte der Jahresmittelwert für PM10 demnach 20 µg / m3 nicht überschreiten, der Tagesmittelwert sollte nicht über 50 µg / m3 liegen. Für den PM2,5 werden noch niedrigere Grenzwerte empfohlen: Der Jahresmittelwert sollte nicht über 10 µg / m3 liegen, der Tagesmittelwert nicht über 25 µg / m3 .

Die Emission der besonders gefährlichen ultrafeinen Partikel (Durchmesser <0,1 µm), die nicht nur in die Lungenbläschen, sondern von dort auch durch die Zellmembranen direkt in den Blutkreislauf und z.B. in das Herz und das Gehirn gelangen können, stieg in den letzten Jahren deutlich an.

Was ist „Feinstaub“ oder „PM10“?
Als Feinstaub bezeichnet man Partikel mit einem Durchmesser kleiner 10 Mikrometern (µm). Partikel dieser Größe können bis tief in die Lunge gelangen. Sie sind daher besonders gesundheitsschädlich.

03.10.2007